Martin Kaule im Interview
Martin Kaule im Interview

Martin Kaule im Interview

Martin Kaule
Martin Kaule

Wie viele Fotoreisen begleiten Sie im Jahr?
20

Durch welche Destination reisen Sie besonders gerne und warum?
Ich reise besonders gerne nach Spitzbergen und Namibia, weil beide Destinationen für Fotografen einzigartige Erlebnisse bieten, die sich grundlegend voneinander unterscheiden und dennoch gleichermaßen faszinieren.

Spitzbergen zieht mich immer wieder in seinen Bann, weil die arktische Landschaft mit ihren endlosen Eisfeldern, majestätischen Gletschern und der Mitternachtssonne eine Atmosphäre schafft, die man nirgendwo sonst findet. Hier lassen sich Eisbären, Walrosse, Polarfüchse und unzählige Vogelarten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und fotografieren. Die Stille und Weite des „ewigen Eises“ sind für mich als Fotograf ein ganz besonderes Erlebnis – die Motive sind spektakulär und das Licht der Arktis ist unvergleichlich.

Namibia hingegen begeistert mich mit seinen gewaltigen Kontrasten: Von den roten Dünen des Sossusvlei über die surreale Geisterstadt Kolmanskop bis zum Tierreichtum des Etosha Nationalparks bietet das Land eine unglaubliche Vielfalt an Motiven. Die endlosen Weiten, das besondere Licht und die Mischung aus wilder Natur und faszinierender Kultur machen Namibia zu einem Paradies für Landschafts- und Wildlife-Fotografie.

Beide Ziele stehen für Abenteuer, intensive Naturerlebnisse und unvergessliche Fotomomente – deshalb reise ich immer wieder mit großer Begeisterung nach Spitzbergen und Namibia.

Mit welcher Kamera und welchen Objektiven gehen Sie auf Reisen?
Ich reise mit einer Canon EOS R6 mit unterschiedlichen Objektiven. Weitwinkel für spannende Landschaftsaufnahmen und Teleobjektive für Wildlife-Fotografie.

Welches Zubehör haben Sie immer mit dabei?
Als Fotoreiseguide habe ich immer eine Auswahl an Zubehör dabei, das mich in unterschiedlichsten Situationen unterstützt und mir maximale Flexibilität ermöglicht. Neben meiner Kamera und den wichtigsten Objektiven gehören dazu:

- Stativ: Für Langzeitbelichtungen, Landschaftsaufnahmen und schwierige Lichtverhältnisse ist ein stabiles, aber leichtes Stativ für mich unverzichtbar.
- Pol- und ND-Filter: Diese Filter helfen mir, Reflexionen zu reduzieren, Kontraste zu verstärken und kreative Belichtungszeiten zu ermöglichen – besonders wichtig in den hellen Wüsten Namibias oder bei spiegelndem Eis in Spitzbergen.
- Ersatzakkus und Speicherkarten: In abgelegenen Regionen ist es entscheidend, genügend Energie und Speicherplatz zu haben, damit kein Motiv verloren geht.
- Reinigungstücher und Blasebalg: Staub, Sand und Feuchtigkeit sind ständige Begleiter auf Fotoreisen. Mit dem richtigen Reinigungszubehör halte ich meine Ausrüstung einsatzbereit.
- Wetterschutz für Kamera und Rucksack: Gerade in Spitzbergen kann das Wetter schnell umschlagen. Ein guter Regenschutz sorgt dafür, dass die Technik trocken bleibt.
- Fern- oder Funkauslöser: Damit kann ich Verwacklungen vermeiden, vor allem bei Langzeitbelichtungen oder Tierbeobachtungen aus der Distanz.

Mit dieser Grundausstattung bin ich für die meisten Situationen bestens gerüstet – egal, ob im ewigen Eis der Arktis oder in den endlosen Weiten Namibias.

Gibt es einen fotografischen Tipp, den Sie auf jeder Reise vermitteln möchten?
Ein Tipp, den ich auf jeder Fotoreise besonders gerne weitergebe, ist: Die besten Bilder entstehen nicht nur durch Technik oder Ausrüstung, sondern vor allem dadurch, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Mein Ziel als Fotoreiseguide ist es, meine Teilnehmer genau dorthin zu führen – sei es das goldene Licht der aufgehenden Sonne über den Dünen Namibias oder die magische Stille der Mitternachtssonne in Spitzbergen. Es sind diese besonderen Momente, in denen Landschaft und Licht perfekt zusammenspielen, die ein Motiv einzigartig machen.

Deshalb lege ich großen Wert darauf, meine Gruppen abseits der üblichen Routen und zu den optimalen Tageszeiten zu den schönsten Plätzen zu bringen. So entstehen nicht nur technisch gute, sondern wirklich außergewöhnliche und persönliche Bilder, die die Atmosphäre und Magie des Ortes einfangen.

Fotografieren Sie lieber Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Beide Tageszeiten haben ihren ganz besonderen Reiz, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich den Sonnenaufgang bevorzugen.

Der Morgen hat für mich eine ganz eigene Magie: Die Luft ist klar, die Landschaft oft noch in Nebel oder Tau gehüllt, und die Farben sind meist besonders zart und stimmungsvoll. Außerdem ist es zu dieser Zeit oft noch ruhig und menschenleer – perfekte Bedingungen, um ungestört zu fotografieren und die Atmosphäre des Moments einzufangen. Gerade in Destinationen wie Spitzbergen oder Namibia kann der Sonnenaufgang spektakulär sein und bietet oft das schönste Licht des Tages.

Natürlich hat auch der Sonnenuntergang seine Vorzüge, vor allem durch das warme, goldene Licht und die oft dramatischen Farben. Aber der Sonnenaufgang fühlt sich für mich immer ein bisschen besonderer und exklusiver an – vielleicht auch, weil man ihn mit etwas mehr Einsatz erleben muss.

Welches Essen vermissen Sie am meisten, wenn Sie unterwegs sind?
Wenn ich unterwegs bin, vermisse ich selten klassisches deutsches Essen. Ich achte bei den von mir organisierten Fotoreisen immer darauf, dass wir nicht nur fotografisch, sondern auch kulinarisch und bei der Unterkunft bestens versorgt sind. Schließlich trägt gutes Essen und eine angenehme Übernachtung wesentlich dazu bei, dass man sich auf Reisen wohlfühlt und die Erlebnisse genießen kann.

Ein Kunde hat es einmal treffend formuliert: „Kaule-Reisen = Reisestrapazen mit Stil“ – und genau das ist mein Anspruch: Fotografie, Genuss und Komfort gehören für mich einfach zusammen.

Wohin verreisen Sie privat am liebsten?
Privat zieht es mich am liebsten ans Meer. Die Küstenlandschaften bieten für mich die perfekte Mischung aus Erholung und Inspiration. Egal ob raues Nord- oder Ostseewetter, sanfte Dünen, steile Klippen oder malerische Strände – am Wasser finde ich immer wieder neue, faszinierende Motive. Das Spiel von Licht und Wolken, die Weite des Horizonts und die ständige Veränderung der Szenerie machen die See für mich zu einem Ort, an dem ich wunderbar abschalten, aber auch kreativ arbeiten kann.

Ein Urlaub an der See bedeutet für mich Entspannung und gleichzeitig die Möglichkeit, die Kamera nicht aus der Hand legen zu müssen – denn tolle Fotomotive gibt es hier wirklich an jeder Ecke.

Gibt es ein Traumziel, das Sie unbedingt einmal besuchen möchten?
Ein echtes Traumziel von mir ist Südamerika – ein Kontinent, der mich mit seiner unglaublichen Vielfalt und seinem Abenteuergeist immer wieder fasziniert. Die Landschaften dort sind einfach spektakulär: Von den windumtosten Ebenen Patagoniens über die dichten Regenwälder des Amazonas bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden gibt es unzählige Motive, die das Fotografenherz höherschlagen lassen.

Mich begeistert besonders die Mischung aus wilder Natur, faszinierenden Kulturen und den Spuren der Geschichte, die man in den Städten und abgelegenen Ruinen überall entdecken kann. Ob ich durch das bunte Treiben von Buenos Aires schlendere, in den frühen Morgenstunden die mystische Stimmung am Machu Picchu einfange oder in den Weiten Boliviens auf der Suche nach Lost Places bin – jede Reise nach Südamerika ist für mich ein echtes Abenteuer und eine Quelle der Inspiration.

Südamerika ist für mich ein Kontinent, der immer wieder überrascht und an dem es noch so viel zu entdecken gibt!

Haben Sie ein Lieblingsfoto mit einer besonderen Geschichte?
Der Aufstieg zum Buzludzha Monument beginnt am späten Nachmittag, als die Sonne langsam tiefer sinkt und die Schatten länger werden. Der Weg führt durch die sanften Hügel des Balkangebirges, vorbei an dichten Wäldern und weiten Wiesen. Mit jedem Schritt rückt das monumentale, UFO-artige Bauwerk näher – erst als Silhouette am Horizont, dann immer deutlicher mit seinen markanten Konturen und der imposanten Kuppel.

Oben angekommen, öffnet sich der Blick weit über die Landschaft. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen das verlassene Monument und die umliegenden Berge in ein warmes, goldenes Licht. Die Atmosphäre ist magisch und surreal zugleich – die Geschichte des Ortes scheint in der Stille zu liegen, während der Himmel in Orange- und Rottönen leuchtet.

Vom Außenrundgang des Buzludzha bietet sich ein märchenhafter Anblick: Die Sonne verschwindet langsam hinter den Gipfeln, das Licht spiegelt sich in den alten Mosaiken und der Wind trägt einen Hauch von Vergangenheit über das Plateau. Für einen Moment wirkt es, als würde die Zeit stillstehen – ein unvergesslicher Sonnenuntergang an einem der außergewöhnlichsten Orte Bulgariens.

Martin Kaule im Interview
© Martin Kaule

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