

Josef Niedermeier im Interview

Wie viele Fotoreisen begleiten Sie im Jahr?
4-5
Durch welche Destination reisen Sie besonders gerne und warum?
Mein Herz schlägt für Afrika – besonders für Madagaskar und das südliche Afrika mit Namibia, Botswana und Südafrika. Doch meine Fotoreisen gehen über diese Regionen hinaus: Künftig werden auch Tansania, das Pantanal in Brasilien und sogar das entlegene Südgeorgien zu meinen Reisezielen gehören. Was all diese Destinationen verbindet, ist die Leidenschaft für die Naturfotografie. Ob Tiere, Pflanzen oder Landschaften – im Mittelpunkt steht immer die Liebe zur Natur und das Staunen über ihre Vielfalt.
Mit welcher Kamera und welchen Objektiven gehen Sie auf Reisen?
Meine Ausrüstung richte ich immer nach der jeweiligen Fotoreise aus und gebe zu jeder Reise auf meiner Homepage entsprechende Empfehlungen. Jede Destination stellt andere Anforderungen: Wollen wir die Milchstraße fotografieren, dann kommt ein lichtstarkes Ultraweitwinkel zum Einsatz, im südlichen Afrika oft ein Superteleobjektiv für die eindrucksvollen Wildtiere Afrikas. Auf Madagaskar darf das Makro für die faszinierende Welt der Amphibien, Reptilien und Insekten nicht fehlen, während ein lichtstarkes Porträtobjektiv stimmungsvolle Aufnahmen ermöglicht. Und für den besonderen Blick von oben begleitet mich oft auch eine Drohne – perfekt für kreative Luftbilder.
Welches Zubehör haben Sie immer mit dabei?
- Ich habe immer ein Stativ dabei und im südlichen Afrika einen Bohnensack, um verwacklungsfrei aus dem Auto fotografieren zu können.
- Auf Madagaskar ist ein Makroobjektiv unerlässlich - oft kombiniert mit mehreren Blitzgeräten inkl. Diffusor.
- ND-Filter - durch meine Partnerschaft mit Kase kann ich meinen Reisegästen immer einige Filtersets leihweise kostenfrei zur Verfügung stellen.
- Ich führte stets 2 Kameragehäuse mit, meherer Akkus und viele Speicherkarten.
- Ein Tablet mit externen SSD-Festplatten ist für die Datensicherung unerlässlich und dient als wichtiges Hilfmittel bei den Fotoworkshops vor Ort und den Bildbesprechungen
Gibt es einen fotografischen Tipp, den Sie auf jeder Reise vermitteln möchten?
Versuche Dir immer vor dem druck auf den Auslöser zu fragen "Warum will ich gerade jetzt dieses Bild machen?" Die Antwort hilft das richtige Objektiv und den passenden Bildausschnitt zu wählen, gibt Aufschluss über die gewünschte Belichtung und Schärfentiere.
Fotografieren Sie lieber Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Ich bin ein absoluter Fan von Sonnenaufgängen - am Besten nachts die Milchstraße fotografieren, dann auf das Zodiakallicht zu warten und die Dämmerung bir zum Sonnenaufgang für eindrucksvolle Fotos zu nutzen!
Welches Essen vermissen Sie am meisten, wenn Sie unterwegs sind?
Ich habe noch nie ein bestimmtes Essen vermisst, da ich von den Ereignissen vor Ort immer viel zu gefesselt bin! Nur geht mir manchmal warmes, stilles Wasser aus Plastikflaschen ziemlich auf den Geist!
Wohin verreisen Sie privat am liebsten?
Ich habe mein herz an Afrika verloren! Das ist zwar kein Land, aber ich wurde in Afrika noch nie enttäuscht!
Gibt es ein Traumziel, das Sie unbedingt einmal besuchen möchten?
Ich möchte unbedingt einmal in die Antarktis reisen. Und nach Sokotra. Und nach Kamtschatka. Und...
Haben Sie ein Lieblingsfoto mit einer besonderen Geschichte?
Ja, unvergessliche Momente gibt es viele – doch eine Szene im Etosha-Nationalpark in Namibia ist mir besonders lebendig in Erinnerung geblieben. Mit unserer Fotogruppe stießen wir auf eine lange Reihe von Fahrzeugen, die alle gespannt auf ein Löwenmännchen in der Ferne warteten. Doch der Abstand war zu groß, und mitten im Gedränge hätte sich kaum ein gutes Bild ergeben. Also traf ich eine Entscheidung gegen den ersten Impuls der Gruppe: Statt zu warten, fuhr ich direkt zum Wasserloch, um dort die beste Position einzunehmen.
Und dann geschah das Unerwartete – der Löwe zog in die entgegengesetzte Richtung, aber plötzlich traten eine Löwin mit ihren beiden Jungtieren auf den Plan. Ganz nah, direkt vor uns – und ohne ein einziges anderes Fahrzeug im Bild. Ein stiller, intensiver Augenblick, der sich tief eingebrannt hat. Für mich war es ein wahrhaft magischer Moment der Naturfotografie.









